Kategorien
Allgemein

Innerer Frieden – was negative Nachrichten mit unserem Denken und Fühlen machen

Kürzlich bin ich auf das Buch «Wie wir die Welt sehen» von Ronja von Wurmb-Seibel gestossen. Was mich angesprochen hat, war der Untertitel «Was negative Nachrichten mit unserem Denken machen und wie wir uns davon befreien».

Sie und ich werden nicht erst seit Frühling 2020 täglich mit negativen Nachrichten bedient. Doch die Dichte setzte mir zu. Ich begann mich unwohl zu fühlen und realisierte, dass ich begann den sogenannt gesunden Menschenverstand zu verlieren oder mindestens an ihm zu zweifeln. Nach der Pandemie kam der Krieg und irgendwann habe ich mich auf Nachrichten-Detox gesetzt. Mit der Zeit realisierte ich, dass ich die wesentlichen News immer mitbekam, manchmal einfach etwas verzögert.

Bei diesem Nachrichten-Detox wurde mit bewusst, wie ich gefühlsmässig und gedanklich auf negative Nachrichten in den Medien und auch in Gesprächen reagierte oder selbst meinen Beitrag dazu leistete.

Bei schlechten, wie auch bei positiven Nachrichten laufen in unserem Körper biologische Reaktionen ab. D.h. konsumieren wir laufend schlechte Nachrichten, werden in unserem Körper regelmässig die beiden Stresshormone Cortisol und Adrenalin ausgeschüttet. Psychisch ist der andauernde Konsum von schlechten Nachrichten ebenfalls sehr belastend. Die Folgen können sein: schlechter Schlaf, Gereiztheit, Zunahme von Misstrauen, Ängsten und Sorgen,

«Die Energie folgt der Aufmerksamkeit» meint nichts anderes, als dass worüber wir nachdenken oder uns emotional eingeben, unsere Realität wird. Oder anders gesagt: unsere ganze Welt besteht aus Energie. Mit unserer Aufmerksamkeit nähren wir und lassen diese Energie wachsen, permanent, bewusst oder unbewusst. Das Negative kann genauso wachsen wie das Positive.

Ein paar Fragen als Anregung:

  • Worauf richten Sie gerade Ihre Aufmerksamkeit?
  • Mit welchen Themen beschäftigen Sie sich gerade? Und wie kommen diese Themen daher?
  • Welche News konsumieren Sie bewusst oder unbewusst?
  • Wie würde die Welt aussehen, wenn wir uns mit der gleichgrossen Aufmerksamkeit positiven Geschichten zuwenden würden? Und wie würde es Ihnen dabei ergehen?

Was können Sie tun?

  • Sich bewusst entscheiden, ob Sie gerade informiert werden wollen oder nicht. D.h. nicht Nachrichten drauflos konsumieren.
  • News-Apps auf dem Handy so steuern, dass die neuesten Nachrichten nicht laufend auf dem Display erscheinen oder News-Apps ganz löschen.
  • Wählen Sie selbst aus, was Sie wissen möchten und was für Ihr Leben wichtig ist.
  • Reduzieren Sie bewusst und gezielt alle Informationen, die Ihnen nicht guttun, Angst machen oder Sorgen bereiten.
  • Bewusst die positiven Aspekte in Ihrem Leben wahrnehmen. Dies können Sie täglich einmal beispielsweise am Abend, in dem Sie auf den Tag zurückblicken und noch einmal die positiven Momente Revue passieren lassen.
  • Oder Sie tun es ganz bewusst in jedem Moment, der gerade passiert und für Sie positiv und erfreulich ist.

Was können Sie tun, anstelle von Nachrichten konsumieren?

  • Wenn es Ihnen langweilig ist, können Sie ein Buch lesen und etwas Neues lernen.
  • Einen Spaziergang machen und die Natur oder die Gärten in der Stadt geniessen.
  • Eine Freundin oder einen Freund anrufen, um das Positive vom Tag zu teilen und wieder einmal im Kontakt zu sein.  
  • Das eigene innere «Messinstrument» wahrnehmen. Es zeigt an, was Sie stärkt, was neutral ist und was sie schwächt. Je öfter Sie sich an diesen Signalen orientieren, je sicherer werden Sie im Umgang. Und Sie können jederzeit bewusst entscheiden, in welchem Umfang, Sie das Stärkende oder das Schwächende zulassen wollen.

Sie wollen das Thema vertiefen?

Das Buch von Ronja von Wurmb-Seibel hilft einen differenzierteren Blick auf Nachrichten und was sie mit uns machen zu erlangen. Die Fragen und Anregungen am Ende jedes Kapitels helfen, sich noch vertiefter auf die Thematik einzulassen.


“Another world is not only possible, she is on her way. On a quiet day, I can hear her breathing.”

(Arundhati Roy)