«Innerer Frieden bedeutet nicht, an einem Ort zu sein, an dem es keinen Lärm, keinen Ärger und keine harte Arbeit gibt. Es bedeutet, inmitten dieser Dinge zu sein und trotzdem ruhig im Herzen zu bleiben.» (unbekannt)
Stress, Ängste, Sorgen, innere Unruhe, Ohnmachtsgefühle wirken sich negativ auf Ihr gesamtes Wesen aus und rauben Ihnen Energie. Dazu schwächen diese Ihr Immunsystem und verhindern, dass Sie klar denken können.
Zu lernen, sich auch in schwierigen Situationen zu entspannen und zu sich selbst zu finden, lässt aufgestaute Spannungen los und der Geist wird wieder klarer.
Was ist innerer Frieden?
Innerer Frieden ist eine Lebenshaltung, die wir erlernen können. Ohne inneren Frieden bleiben wir in einem Modus, in dem wir auf äussere Einflüsse durch Menschen oder Umstände unreflektiert und oft unbewusst mit Stress, Ängsten, Sorgen, Schuld usw. reagieren. Meist werden wir dadurch kurz oder länger negativ beeinflusst, fühlen uns getrieben, ohnmächtig oder verlieren unsere Freude und irgendwann uns selbst.
Innerer Frieden basiert nicht auf einem religiösen Konzept oder Vorstellung. Es ist eine Notwendigkeit, um im hektischen Alltag ein Leben in Balance, Frieden, Freude und Ruhe zu führen.
Gelingt es uns, unseren inneren Frieden zu finden, erlangen wir Unabhängigkeit, Gelassenheit und das Vertrauen ins Leben. Wir können in herausfordernden Situationen klar denken, den Überblick behalten und erkennen, was wirklich wesentlich für unser Leben ist.
Menschen, die den inneren Frieden aus den Augen verloren haben, erfahren oft, dass sie von Emotion zu Emotion fliegen, wie ein Spielball im Töggelikasten und nicht mehr wissen, was für sie wichtig und stimmig ist.
Einen ersten Schritt, um den inneren Frieden zu finden, ist zu erkennen, dass dieser nur in uns selbst entstehen kann. Es ist notwendig nach innen zu blicken und bereit für die damit verbundenen Veränderungen zu sein.
Wie entsteht innerer Frieden?
Eine wichtige Voraussetzung zum inneren Frieden ist, mit sich selbst Frieden zu finden. Dazu zählen sich selbst besser kennen lernen, sich akzeptieren und annehmen. Zum sich selbst besser kennen lernen gehören die wunden Punkte (Trigger, rote Knöpfe), die dazu führen, dass wir impulsiv oder unkontrolliert reagieren. Oder anders gesagt, all unsere Reaktionen, die verhindern, dass wir bei uns selbst bleiben. Dazu gehören auch nicht mehr zweckmässige Muster und Strategien, Glaubenssätze usw.
Sich diesen Aspekten anzunehmen, trägt mit dazu bei, nicht mehr im Affekt oder reaktiv, sondern bewusst und selbstbestimmt zu handeln. Und führt uns aus einer verdeckten Abhängigkeit in die Selbstbestimmtheit.
Was tun für den inneren Frieden?
Wege zum inneren Frieden gibt es viele und für jede und jeden das Passende. Ein paar Möglichkeiten, die ich gerne empfehle:
- Die Energie folgt der Aufmerksamkeit
Achten Sie darauf, wohin Ihre Gedanken wandern und welche Medien und Informationen, Sie konsumieren. All die Informationen, bewusst oder unbewusst gehört und aufgenommen, beeinflussen uns.
Negative, angstmachende Informationen, die oft nicht direkt mit unserer Lebenssituation im Hier und Jetzt zu tun haben, haben einen Einfluss auf unsere Gedanken, Gefühle und schlussendlich Handlungen. Mit der Zeit wird daraus eine sorgen- und angstvolle Lebenshaltung.
Tipp: Sind Sie davon betroffen, reduzieren Sie weitgehend den Konsum von negativen Informationen bewusst. Sie dienen niemandem, am wenigsten sich selbst, wenn Sie sich durch diesen Medienkonsum selbst angst- und sorgenvoll fühlen. - Leben im «Hier und Jetzt»
Gehören Sie auch zu den Menschen, die gedanklich gerne in der Zukunft weilen oder verharren Sie lieber in der Vergangenheit?
Beides führt dazu, dass wir den Fokus verlieren. Zum einen können wir die vergangene Zeit nicht zurückdrehen und zum anderen träumen wir möglicherweise in der Zukunft und vergessen den gegenwärtigen Moment. Den Moment, wo wir aktuell leben. Man könnte sagen: ein Mensch, der entweder in der Vergangenheit oder der Zukunft lebt, verpasst das Leben, weil das Leben im aktuellen Moment passiert. Innerer Frieden beginnt stets in der Gegenwart.
Tipp: Leben Sie den Moment und geniessen Sie ihn auch ganz bewusst. Versuchen Sie für einmal innezuhalten und im Moment zu sein. Mit der Zeit gelingt Ihnen dies immer besser und Sie werden erfahren, welch enorme Kraft und Energie darin steckt. - Vergeben lernen
Es gibt viele Gründe, warum Menschen Frust, Ärger, Enttäuschung, Wut, Schuld oder Trauer mit sich herumtragen. Ob es sich dabei um verletzende Worte eines Arbeitskollegen, eine freudlose Beziehung oder eine traumatische Kindheit handelt, es ist ein enormer Ballast. Auch wenn kein Kontakt mehr zu den Menschen besteht, die dies ausgelöst haben, es beeinflusst Ihr Leben.
Wer unaufgeräumt durchs Leben geht, hat viel zu schleppen – und diese Last steht dem inneren Frieden im Weg.
Tipp: Entscheiden Sie sich zum Loslassen, die Situation und Erfahrung in Heilung zu bringen und zu vergeben. Es geht um Ihren Seelenfrieden, d.h. es geht nicht darum, im vornherein bereits eine Entschuldigung durch den oder die Verursacher*in zu erwarten.
- Bewusst atmen
Fühlen wir uns gestresst, rastlos oder ängstlich, ist unsere Atmung meist nur oberflächlich. Dieser Mangel an Sauerstoff verhindert in unserem Körper einiges u.a. auch das klare Denken. Wir fühlen uns wie «vernebelt».
Wollen wir inneren Frieden erlangen, ist bewusstes Atmen unerlässlich. Zum einen ist bewusstes Atmen die Grundlage für ein gesundes und energiereiches Leben und zum anderen bringt es Sie in den inneren Frieden.
Tipp: Nehmen Sie sich täglich einen Moment Zeit, bewusst zu atmen. Dies können Sie mehrmals am Tag praktizieren. Beispielsweise am Morgen, bevor Sie in den Tag starten, vor einem Meeting, nach einer Pause usw. Achten Sie darauf, dass Ihre Atemzüge bis in den Bauchraum fliessen und verbleiben Sie mit dem Atem nicht nur im oberen Brustraum. - Eigene Werte und Ziele ernst nehmen
Verlieren wir unsere eigenen Werte und Ziele aus den Augen, stellen diese hinten an und gehen zwiespältige Abmachungen ein, stehen wir in einem dauerhaften inneren Konflikt. Dieser kostet uns unsere Energie und unseren inneren Frieden.
Gelingt es uns, unsere Werte und Überzeugungen mit unserer Ausrichtung und Handlungen in Einklang zu bringen, bereit sich innerer Frieden aus.
Tipp: Wenden Sie sich Ihren Werten und Zielen zu und prüfen Sie, wie Sie diese aktuell leben. Vielleicht gibt es am einen oder anderen Ort Potential, noch mehr in Einklang mit sich selbst zu kommen.
Ein erster Schritt kann auch sein, zu erkennen, wo es sich nicht richtig anfühlt oder wo in Ihrem Leben die Energieräuber sind und diese Situationen oder Beziehungen anzugehen, loszulassen, um zu mehr innerem Frieden zu finden
(Mutter Teresa)
«… der Frieden beginnt zu Hause und in unseren eigenen Herzen. Wie können wir Frieden in die Welt bringen, wenn wir keinen Frieden in uns selbst haben?»