Kategorien
Allgemein

Innerer Frieden – und was Ihre persönlichen Werte dazu beitragen

Innerer Frieden ist die Fähigkeit des Menschen, mit sich selbst und anderen in Ruhe und einer Haltung des gegenseitigen Okay-Seins zu leben. Vieles was wir tagtäglich denken, sagen oder tun, unterstützt unseren inneren Frieden nicht immer.

Sich selbst wieder bewusster zu werden und die eigenen Werte mehr ins Leben zu integrieren, kann ein Schritt zum inneren Frieden sein.

Wie Werte-bewusst leben Sie aktuell?

Ein paar Gedanken und Fragen, mit denen Sie Ihr Wertebewusstsein überprüfen können.

  • In welchem Mass führen Sie ein Leben, das Ihnen selbst entspricht, und nicht das Leben ist, das andere von Ihnen erwarten (Familie, Partner:in, Freunde, Arbeitgeber, Auftraggeber usw.)?
  • Sie hören jemandem zu, der etwas sagt oder tut, mit dem Sie nicht einverstanden sind. Wie ist Ihre Reaktion? Was tun Sie?
  • Sie haben von einem Leben geträumt, bei dem Sie Familie und Karriere gut vereinbaren können. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Kombination von Leben, Arbeit und Familie?
  • Wie oft steht das, was Sie gerne tun wollen oder sich wünschen im Widerspruch zu dem, was «praktisch» ist oder Sie aufgrund Ihrer Lebenskonstellation tun sollten?
  • Sie haben sich schon mit Ihren persönlichen Werten auseinandergesetzt, «vergessen» diese jedoch immer wieder, weil es einfacher ist, im Strom des Lebens mitzugehen.

Können Sie alle Gedanken und Fragen aus vollem Herzen positiv beantworten? Dann leben Sie aktuell sehr Werte-bewusst. Für alle anderen möge dieser Artikel Schritte bieten, die eigenen Werte zu erkennen und dafür zu sorgen, dass diese mehr ins Leben kommen.

Was sind persönliche Werte?

Allgemein gesagt, sind Werte Eigenschaften, Gefühle, Haltungen oder Verhaltensweisen, die im Leben oder auch in der Zusammenarbeit als Richtungsweiser dienen. Vereinfacht gesagt, alles worauf Sie bei sich selbst und bei anderen Wert legen, Sie als wertvoll und wichtig erachten.

Kennen Sie Ihre Werte, verstehen Sie in vielen Fällen auch Ihr Tun und Handeln besser, das Zusammenspiel mit anderen Menschen und warum Sie eine Entscheidung so und nicht anders fällen. D.h. je bewusster Sie entlang von Ihren Werten leben und handeln, je ausgewogener und zufriedener werden Sie sein.

Wie können Sie Ihre persönlichen Werte finden oder wieder entdecken?

Ein paar Fragen, die Ihnen helfen können, Ihren Werten auf die Spur zu kommen und Ihre Werte zu überprüfen:

  • Was ist mir wichtig im Leben?
  • Was ist für mich wertvoll im Leben?
  • Was macht mich so richtig glücklich und zufrieden?
  • Warum tue ich, was ich tue und wozu tue ich es?
  • Was inspiriert mich oder regt mich an?
  • Was würde ich vermissen, wenn es fehlen würde?

Nehmen Sie sich etwas Zeit und beantworten Sie diese Fragen für sich. Dies kann in einem Schritt geschehen oder Sie nehmen diese Fragen immer wieder zur Hand. Am Schluss werden Sie einige Begriffen gesammelt haben.

Gehen Sie nun Ihre Sammlung durch und legen Sie fest, welche 5 – 7 Werte für Sie absolut wichtig und nicht verhandelbar sind. Wenn Sie nicht sicher sind, können Sie zur Überprüfen Ihren Alltag betrachten und die Frage nutzen: «Was ärgert mich immer wieder?» Die Antworten liefern Ihnen Hinweise auf Werte, die in Ihrem Leben wenig Raum haben oder übergangen werden.

Noch einen Schritt…

Überprüfen Sie nun Ihre ausgewählten Werte auf das Vorhandensein in Ihrem Leben.

  • Wie / in welchem Mass leben Sie den einzelnen Wert bereits?
  • Welchen Wert wird von Ihnen immer wieder zurückgestellt?
  • Welchen Wert wird von anderen missachtet?

Was können Sie konkret im Alltag tun?

Gerade diejenigen Werte, die auf Ihrem Papier stehen und noch wenig gelebt oder immer wieder übergangen werden, haben es schwer, Sie in Ihrem Leben zu unterstützen. Ein paar Möglichkeiten, was Sie tun können:

  • Nehmen Sie bei anstehenden Entscheidungen Ihre Werte zur Hand und überprüfen Sie, ob und in welchem Mass Ihre Werte berücksichtig werden.
  • Wählen Sie einen Ihrer Werte aus und setzen Sie sich dazu ein Ziel. Beispielsweise: dieser Wert soll in drei Monaten um … besser in meinem Leben integriert sein als heute. Suchen Sie dann in Ihrem Alltag Situationen, wo Sie diesen Wert konkret etwas mehr leben können.
  • Machen Sie es sich zur Gewohnheit, täglich Ihre Werteliste ein- oder mehrere Male zu lesen und sich zu überlegen, wie Sie einen oder mehrere Werte bewusst in den Tag einfliessen lassen können.
  • Sie können Ihre Werteliste als Hintergrundbild auf dem Handy abspeichern. So haben Sie diese immer zur Hand.
  • Stellen Sie fest, dass Sie von einem Ihrer Werte abgewichen sind, reflektieren Sie die Situation und fragen Sie sich, was Sie anders hätten tun können bzw. wie es herausgekommen wäre, wenn Sie Ihrem Wert gefolgt wären. Wie würden Sie sich dann fühlen?

Schreiben Sie mir, was Ihnen weitergeholfen hat und wie Sie Ihre aktuellen, persönlichen Werte leben können. Ich bin gespannt, auf Ihre Nachricht.

«Werte sind wie Fingerabdrücke.
Keiner hat die selben, aber du hinterlässt sie bei allem was du tust. «

(Elvis Presly)
Kategorien
Allgemein

Innerer Frieden – was negative Nachrichten mit unserem Denken und Fühlen machen

Kürzlich bin ich auf das Buch «Wie wir die Welt sehen» von Ronja von Wurmb-Seibel gestossen. Was mich angesprochen hat, war der Untertitel «Was negative Nachrichten mit unserem Denken machen und wie wir uns davon befreien».

Sie und ich werden nicht erst seit Frühling 2020 täglich mit negativen Nachrichten bedient. Doch die Dichte setzte mir zu. Ich begann mich unwohl zu fühlen und realisierte, dass ich begann den sogenannt gesunden Menschenverstand zu verlieren oder mindestens an ihm zu zweifeln. Nach der Pandemie kam der Krieg und irgendwann habe ich mich auf Nachrichten-Detox gesetzt. Mit der Zeit realisierte ich, dass ich die wesentlichen News immer mitbekam, manchmal einfach etwas verzögert.

Bei diesem Nachrichten-Detox wurde mit bewusst, wie ich gefühlsmässig und gedanklich auf negative Nachrichten in den Medien und auch in Gesprächen reagierte oder selbst meinen Beitrag dazu leistete.

Bei schlechten, wie auch bei positiven Nachrichten laufen in unserem Körper biologische Reaktionen ab. D.h. konsumieren wir laufend schlechte Nachrichten, werden in unserem Körper regelmässig die beiden Stresshormone Cortisol und Adrenalin ausgeschüttet. Psychisch ist der andauernde Konsum von schlechten Nachrichten ebenfalls sehr belastend. Die Folgen können sein: schlechter Schlaf, Gereiztheit, Zunahme von Misstrauen, Ängsten und Sorgen,

«Die Energie folgt der Aufmerksamkeit» meint nichts anderes, als dass worüber wir nachdenken oder uns emotional eingeben, unsere Realität wird. Oder anders gesagt: unsere ganze Welt besteht aus Energie. Mit unserer Aufmerksamkeit nähren wir und lassen diese Energie wachsen, permanent, bewusst oder unbewusst. Das Negative kann genauso wachsen wie das Positive.

Ein paar Fragen als Anregung:

  • Worauf richten Sie gerade Ihre Aufmerksamkeit?
  • Mit welchen Themen beschäftigen Sie sich gerade? Und wie kommen diese Themen daher?
  • Welche News konsumieren Sie bewusst oder unbewusst?
  • Wie würde die Welt aussehen, wenn wir uns mit der gleichgrossen Aufmerksamkeit positiven Geschichten zuwenden würden? Und wie würde es Ihnen dabei ergehen?

Was können Sie tun?

  • Sich bewusst entscheiden, ob Sie gerade informiert werden wollen oder nicht. D.h. nicht Nachrichten drauflos konsumieren.
  • News-Apps auf dem Handy so steuern, dass die neuesten Nachrichten nicht laufend auf dem Display erscheinen oder News-Apps ganz löschen.
  • Wählen Sie selbst aus, was Sie wissen möchten und was für Ihr Leben wichtig ist.
  • Reduzieren Sie bewusst und gezielt alle Informationen, die Ihnen nicht guttun, Angst machen oder Sorgen bereiten.
  • Bewusst die positiven Aspekte in Ihrem Leben wahrnehmen. Dies können Sie täglich einmal beispielsweise am Abend, in dem Sie auf den Tag zurückblicken und noch einmal die positiven Momente Revue passieren lassen.
  • Oder Sie tun es ganz bewusst in jedem Moment, der gerade passiert und für Sie positiv und erfreulich ist.

Was können Sie tun, anstelle von Nachrichten konsumieren?

  • Wenn es Ihnen langweilig ist, können Sie ein Buch lesen und etwas Neues lernen.
  • Einen Spaziergang machen und die Natur oder die Gärten in der Stadt geniessen.
  • Eine Freundin oder einen Freund anrufen, um das Positive vom Tag zu teilen und wieder einmal im Kontakt zu sein.  
  • Das eigene innere «Messinstrument» wahrnehmen. Es zeigt an, was Sie stärkt, was neutral ist und was sie schwächt. Je öfter Sie sich an diesen Signalen orientieren, je sicherer werden Sie im Umgang. Und Sie können jederzeit bewusst entscheiden, in welchem Umfang, Sie das Stärkende oder das Schwächende zulassen wollen.

Sie wollen das Thema vertiefen?

Das Buch von Ronja von Wurmb-Seibel hilft einen differenzierteren Blick auf Nachrichten und was sie mit uns machen zu erlangen. Die Fragen und Anregungen am Ende jedes Kapitels helfen, sich noch vertiefter auf die Thematik einzulassen.


“Another world is not only possible, she is on her way. On a quiet day, I can hear her breathing.”

(Arundhati Roy)
Kategorien
Allgemein

Innerer Frieden – eine Kraftquelle auch für Führungspersonen

«Innerer Frieden bedeutet nicht, an einem Ort zu sein, an dem es keinen Lärm, keinen Ärger und keine harte Arbeit gibt.  Es bedeutet, inmitten dieser Dinge zu sein und trotzdem ruhig im Herzen zu bleiben.» (unbekannt)

Stress, Ängste, Sorgen, innere Unruhe, Ohnmachtsgefühle wirken sich negativ auf Ihr gesamtes Wesen aus und rauben Ihnen Energie. Dazu schwächen diese Ihr Immunsystem und verhindern, dass Sie klar denken können.

Zu lernen, sich auch in schwierigen Situationen zu entspannen und zu sich selbst zu finden, lässt aufgestaute Spannungen los und der Geist wird wieder klarer.

Was ist innerer Frieden?

Innerer Frieden ist eine Lebenshaltung, die wir erlernen können. Ohne inneren Frieden bleiben wir in einem Modus, in dem wir auf äussere Einflüsse durch Menschen oder Umstände unreflektiert und oft unbewusst mit Stress, Ängsten, Sorgen, Schuld usw. reagieren. Meist werden wir dadurch kurz oder länger negativ beeinflusst, fühlen uns getrieben, ohnmächtig oder verlieren unsere Freude und irgendwann uns selbst.

Innerer Frieden basiert nicht auf einem religiösen Konzept oder Vorstellung. Es ist eine Notwendigkeit, um im hektischen Alltag ein Leben in Balance, Frieden, Freude und Ruhe zu führen.

Gelingt es uns, unseren inneren Frieden zu finden, erlangen wir Unabhängigkeit, Gelassenheit und das Vertrauen ins Leben. Wir können in herausfordernden Situationen klar denken, den Überblick behalten und erkennen, was wirklich wesentlich für unser Leben ist.

Menschen, die den inneren Frieden aus den Augen verloren haben, erfahren oft, dass sie von Emotion zu Emotion fliegen, wie ein Spielball im Töggelikasten und nicht mehr wissen, was für sie wichtig und stimmig ist.

Einen ersten Schritt, um den inneren Frieden zu finden, ist zu erkennen, dass dieser nur in uns selbst entstehen kann. Es ist notwendig nach innen zu blicken und bereit für die damit verbundenen Veränderungen zu sein.

Wie entsteht innerer Frieden?

Eine wichtige Voraussetzung zum inneren Frieden ist, mit sich selbst Frieden zu finden. Dazu zählen sich selbst besser kennen lernen, sich akzeptieren und annehmen. Zum sich selbst besser kennen lernen gehören die wunden Punkte (Trigger, rote Knöpfe), die dazu führen, dass wir impulsiv oder unkontrolliert reagieren. Oder anders gesagt, all unsere Reaktionen, die verhindern, dass wir bei uns selbst bleiben. Dazu gehören auch nicht mehr zweckmässige Muster und Strategien, Glaubenssätze usw.

Sich diesen Aspekten anzunehmen, trägt mit dazu bei, nicht mehr im Affekt oder reaktiv, sondern bewusst und selbstbestimmt zu handeln. Und führt uns aus einer verdeckten Abhängigkeit in die Selbstbestimmtheit.

Was tun für den inneren Frieden?

Wege zum inneren Frieden gibt es viele und für jede und jeden das Passende. Ein paar Möglichkeiten, die ich gerne empfehle:

  • Die Energie folgt der Aufmerksamkeit
    Achten Sie darauf, wohin Ihre Gedanken wandern und welche Medien und Informationen, Sie konsumieren. All die Informationen, bewusst oder unbewusst gehört und aufgenommen, beeinflussen uns.
    Negative, angstmachende Informationen, die oft nicht direkt mit unserer Lebenssituation im Hier und Jetzt zu tun haben, haben einen Einfluss auf unsere Gedanken, Gefühle und schlussendlich Handlungen. Mit der Zeit wird daraus eine sorgen- und angstvolle Lebenshaltung.

    Tipp: Sind Sie davon betroffen, reduzieren Sie weitgehend den Konsum von negativen Informationen bewusst. Sie dienen niemandem, am wenigsten sich selbst, wenn Sie sich durch diesen Medienkonsum selbst angst- und sorgenvoll fühlen.

  • Leben im «Hier und Jetzt»
    Gehören Sie auch zu den Menschen, die gedanklich gerne in der Zukunft weilen oder verharren Sie lieber in der Vergangenheit?
    Beides führt dazu, dass wir den Fokus verlieren. Zum einen können wir die vergangene Zeit nicht zurückdrehen und zum anderen träumen wir möglicherweise in der Zukunft und vergessen den gegenwärtigen Moment. Den Moment, wo wir aktuell leben. Man könnte sagen: ein Mensch, der entweder in der Vergangenheit oder der Zukunft lebt, verpasst das Leben, weil das Leben im aktuellen Moment passiert. Innerer Frieden beginnt stets in der Gegenwart.

    Tipp: Leben Sie den Moment und geniessen Sie ihn auch ganz bewusst. Versuchen Sie für einmal innezuhalten und im Moment zu sein. Mit der Zeit gelingt Ihnen dies immer besser und Sie werden erfahren, welch enorme Kraft und Energie darin steckt.

  • Vergeben lernen
    Es gibt viele Gründe, warum Menschen Frust, Ärger, Enttäuschung, Wut, Schuld oder Trauer mit sich herumtragen. Ob es sich dabei um verletzende Worte eines Arbeitskollegen, eine freudlose Beziehung oder eine traumatische Kindheit handelt, es ist ein enormer Ballast. Auch wenn kein Kontakt mehr zu den Menschen besteht, die dies ausgelöst haben, es beeinflusst Ihr Leben.
    Wer unaufgeräumt durchs Leben geht, hat viel zu schleppen – und diese Last steht dem inneren Frieden im Weg.

    Tipp: Entscheiden Sie sich zum Loslassen, die Situation und Erfahrung in Heilung zu bringen und zu vergeben. Es geht um Ihren Seelenfrieden, d.h. es geht nicht darum, im vornherein bereits eine Entschuldigung durch den oder die Verursacher*in zu erwarten.  
     
  • Bewusst atmen
    Fühlen wir uns gestresst, rastlos oder ängstlich, ist unsere Atmung meist nur oberflächlich. Dieser Mangel an Sauerstoff verhindert in unserem Körper einiges u.a. auch das klare Denken. Wir fühlen uns wie «vernebelt».
    Wollen wir inneren Frieden erlangen, ist bewusstes Atmen unerlässlich. Zum einen ist bewusstes Atmen die Grundlage für ein gesundes und energiereiches Leben und zum anderen bringt es Sie in den inneren Frieden.

    Tipp: Nehmen Sie sich täglich einen Moment Zeit, bewusst zu atmen. Dies können Sie mehrmals am Tag praktizieren. Beispielsweise am Morgen, bevor Sie in den Tag starten, vor einem Meeting, nach einer Pause usw. Achten Sie darauf, dass Ihre Atemzüge bis in den Bauchraum fliessen und verbleiben Sie mit dem Atem nicht nur im oberen Brustraum.

  • Eigene Werte und Ziele ernst nehmen
    Verlieren wir unsere eigenen Werte und Ziele aus den Augen, stellen diese hinten an und gehen zwiespältige Abmachungen ein, stehen wir in einem dauerhaften inneren Konflikt. Dieser kostet uns unsere Energie und unseren inneren Frieden.
    Gelingt es uns, unsere Werte und Überzeugungen mit unserer Ausrichtung und Handlungen in Einklang zu bringen, bereit sich innerer Frieden aus.

    Tipp: Wenden Sie sich Ihren Werten und Zielen zu und prüfen Sie, wie Sie diese aktuell leben. Vielleicht gibt es am einen oder anderen Ort Potential, noch mehr in Einklang mit sich selbst zu kommen.

    Ein erster Schritt kann auch sein, zu erkennen, wo es sich nicht richtig anfühlt oder wo in Ihrem Leben die Energieräuber sind und diese Situationen oder Beziehungen anzugehen, loszulassen, um zu mehr innerem Frieden zu finden


«… der Frieden beginnt zu Hause und in unseren eigenen Herzen. Wie können wir Frieden in die Welt bringen, wenn wir keinen Frieden in uns selbst haben?»

(Mutter Teresa)
Kategorien
Allgemein

Mutig streiten – auch in Teams

Wie streiten, Ihnen, Ihrem Team und der Unternehmung zu mehr Tiefe, Vielfalt und Innovationskraft verhelfen kann.

Angenommen, wir würden Konflikte nicht als ein zu lösendes Problem betrachten, sondern vielmehr als einen Prozess, der unschätzbare Informationen enthält, welche helfen, die «nächsten Schritte» einer Veränderung anzusteuern. Wie würden Sie in diesem Fall mit Konflikten umgehen und sie für Veränderungen nützen wollen?

Dieser Ansatz basiert auf der Arbeit von Arnold Mindell und der Prozessarbeit. Diese anerkennt Konflikte als ein Potential für Veränderung und Transformation. Werden Konflikte nicht unterstützt oder an ihnen gearbeitet, können oft Teamarbeit, Entscheidungsfindung, Produktivität, Zielerreichung, beeinträchtigt werden. Traditionelle Vorstellungen zur Konfliktbearbeitung bestehen häufig darin, den Konflikt als Problem zu betrachten, welches entweder vermieden, gemanagt, behandelt oder gar unterdrückt werden soll.

Mit dem Ansatz der Prozessarbeit erhalten sowohl die Mehrheits- als auch die Minderheitenperspektiven Raum, sich auszudrücken. Oder anders gesagt, alle Stimmen werden geschätzt und darauf vertraut, dass durch die Vielfalt ein tieferes Verständnis oder neues Bewusstsein gefördert werden kann. Aus meiner Sicht ein Ansatz, der nicht nur in der Zusammenarbeit am Arbeitsplatz hilfreich ist, sondern überall wo Menschen zusammenkommen und kleinere oder grössere Herausforderungen angepackt werden wollen.

Streitkultur entwickeln

Übertragen auf eine konstruktive Streitkultur könnte dies heissen:

  • Ein möglicher erster Schritt: Sie laden immer wieder ein, Themen zu diskutieren. Dabei soll es nicht darum gehen, die erst beste Idee aufzugreifen, sondern Raum zu geben, dass sich alle mit ihren unterschiedlichen Sichtweisen einbringen können. Im Hinblick auf eine unterstützende Streitkultur heisst es in diesem Schritt, das Blickfeld zu erweitern, einen Boden zu schaffen, auf welchem auch «verrückte» Ideen und Gedanken eingebracht werden können und dürfen. Und last but not least das Vertrauen ins Miteinander, ins gegenseitige Zuhören und Verstehen wollen, zu stärken, bevor etwas bewertet, beurteilt oder verworfen wird. 
  • Gibt es Differenzen in Ihrem Team, schaffen Sie Raum, damit sich alle Stimmen ausdrücken können und gehört werden. Sie laden alle Mitarbeitenden Ihres Teams ein, sich zu äussern, ohne dass man jemandem nach dem Mund reden oder dass jemand offene oder verdeckte Sanktionen fürchten muss. Es braucht in Ihrem Team ein Vertrauen, dass Offenheit gefragt, gewünscht und möglich ist. 
  • Sind unterschiedliche Empfindungen, beispielsweise zur Zusammenarbeit im Raum, schaffen Sie einen Rahmen, der es ermöglicht, nicht nur die sachlichen Aspekte einzubringen, sondern auch die Gefühle auszudrücken. D.h. dass auch Sie als Führungsperson Ihre Gefühle ausdrücken und einbringen können.

Streitkultur in Ihrem Team?

Haben Sie noch Zweifel daran, dass das etwas für Sie ist? Gerne lade ich Sie ein, die Streitkultur in Ihrem Team zu überprüfen:

  • Sind Teamsitzungen bei Ihnen eher selten? Wie sind die Anteile von Information durch Sie und Beiträge Ihrer Mitarbeitenden bzw. Auseinandersetzung zu einem Thema verteilt?
  • Gibt es Konflikte unter Mitarbeitenden oder von Ihnen zu einzelnen Mitarbeitenden, die offensichtlich sind?
  • Wird in Ihrem Team teilweise so leidenschaftlich diskutiert, dass anschliessend einzelne Mitarbeitende beleidigt oder aufgelöst rausgehen?
  • Wer findet in Ihrem Team Gehör? Alle oder nur Einzelne?
  • Unterbinden Sie Diskussionen, vor allem wenn es zu emotional wird, mit einem Machtwort?
  • Oder läuft bei Ihnen alles sehr harmonisch ab und es wird nie oder kaum diskutiert?


Wie viele Fragen haben Sie mit «JA» oder einem Nicken beantwortet? Je nach Anzahl «JA» oder Nicken haben Sie und Ihr Team Potential, die Streitkultur weiter zu entwickeln, sodass sie unterstützend und fördern für Kreativität und Innovation wird.

Eine unterstützende Streitkultur entsteht nicht von heute auf morgen. Es braucht Raum und Zeit, sich darin immer wieder zu üben. Rückschritte laden ein, es erneut zu versuchen und dran zu bleiben.

Ihr Gewinn

Konflikte erscheinen als Wink von Veränderungen und bieten die Möglichkeit, Kreativität, Teamarbeit, Vertrauen, gegenseitigen Respekt und Verständnis zu entwickeln.


Im Konflikt liegt das Gold begraben.

(Reini Hauser, KonfliktFest)