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Vertrauen und Führung

Vertrauen ist die Basis für jede Form der Zusammenarbeit und Kooperation. So simple dies tönt, so schwierig ist es oft, dieses Vertrauen in die Zusammenarbeit und in Beziehungen einzubringen.

Gründe, dass im Kontext von Führung und Zusammenarbeit Vertrauen fehlt, gibt es viele. Dieser Mangel an Vertrauen kann von Führungspersonen und Mitarbeitenden genau so wahrgenommen werden, wie von Kunden und Lieferanten. Will ein Team-Leader mit seinem Team erfolgreich sein oder ein Geschäftsführer mit dem Unternehmen, die Grundlage für diese Reise ist immer Vertrauen.

Was ist Vertrauen für Sie?

Vertrauen ist ein grosses Wort und oft ganz schwierig zu beschreiben. Haben Sie sich schon einmal Gedanken dazu gemacht?

  • Was ist für Sie Vertrauen?
  • Welche Erwartungen haben Sie an eine vertrauensvolle (Arbeits-) Beziehung?
  • Wie kann man Ihr Vertrauen gewinnen? Und wie verlieren?
  • Wie bauen Sie Vertrauen in andere auf?
  • Was sind die Auswirkungen von geringem oder verlorenem Vertrauen für Sie?
  • Wie wirkt es sich aus, wenn Sie grosses Vertrauen in sich oder andere haben?
  • Gibt es bei Ihnen ein Vertrauenskonto und wenn ja, wie kann man darauf einzahlen?

Gelingt es uns zu vertrauen, wird vieles möglich

Vertrauen ist etwas, was von Mensch zu Mensch geschieht. Gelingt es uns, zu vertrauen und dieses auch in die Zusammenarbeit einzubringen, beispielsweise, in dem wir jemandem etwas zutrauen, schaffen wir unmittelbar eine andere Energie in einer Beziehung. Argumentieren wir nur über Zahlen und Fakten und versuchen wir so, eine Zusammenarbeit steuern zu wollen, wird es anstrengend und harzig für alle Beteiligten.

Fehlt das Vertrauen, fehlt häufig auch der Erfolg in einem Team oder in einem Unternehmen. Wahrnehmbar wird fehlendes Vertrauen an verschiedenen äusseren Vorkommnissen beispielsweise werden Entscheide immer wieder in Frage gestellt oder erst gar nicht akzeptiert; jeder arbeitet für sich und Absprachen kommen kaum zu stande, dadurch werden Arbeitsprozesse verlangsamt und in Abläufen häufen sich Fehler und Unstimmigkeiten. Kontrollen, Regelwerke und ein hoher Anteil an Bürokratie können weitere Anzeichen dafür sein, dass das mangelnde Vertrauen kompensiert wird.

Früher galt der Satz «Wer fragt, führt.» als Standardausrüstung für viele Situationen. In Anlehnung daran, könnte man heute sagen «Vertrauen führt». Nur welche Art Führung, führt zu Vertrauen?

Welche Führung führt zu Vertrauen?

Es gibt wohl nicht die Antwort und der Ansatz, welcher zu Vertrauen führt. Reinhard K. Sprenger sagte einmal: «Vertrauen schafft nur, wer sich traut, das heisst wer sich verwundbar macht. Aber wirklich ins Risiko geht nur, wer sich innerlich sicher fühlt.»

Es braucht innere Gelassenheit und Ich-Stärke, um nicht immer wieder in den Modus des Kontrollierens zu kommen. Und es braucht vielleicht auch Mut, sich auf Beziehungen zu Mitmenschen einzulassen, um Vertrauen zu schenken.

Was Sie als Führungsperson tun können:

Nebst der eigenen Entwicklung zu mehr innerer Gelassenheit und Ich-Stärke geht es darum, dass Sie den Ball aufnehmen und den Anfang machen.

  • Werden Sie zum Vorbild: Beginnen Sie als Führungsperson, Ihren Mitarbeitenden Vertrauen zu schenken. Als Führungsperson sind Sie in der höheren und machtvolleren Position.
  • Nutzen Sie Chancen im Alltag, mit Ihren Mitarbeitenden auch von Mensch zu Mensch im informellen Rahmen zu sprechen und nicht nur an Sitzungen und in Führungsgesprächen.  
  • Entwickeln Sie eine Meetingkultur und eine Teamkultur, in welcher sich Mitarbeitende angstfrei äussern können.
  • Sprechen Sie über Ihre Werte und was Ihnen in der Zusammenarbeit wichtig ist; handeln Sie danach.
  • Bleiben Sie fair auch Sie machen manchmal Fehler. Stehen Sie dazu und vertuschen sie nichts. Verzichten Sie auf Floskeln oder aufs sich Herausreden.
  • Hören Sie aufmerksam zu und nehmen Sie sich auch Zeit dafür.
  • Nehmen Sie den Widerstand Ihrer Mitarbeitenden ernst. Er könnte wichtige Informationen enthalten.
  • Verzichten Sie auf ständiges Kontrollieren Ihrer Mitarbeitenden. Sie können anders präsent sein.
  • Versuchen Sie in jeder Situation gerecht zu bleiben und Menschen fair und mit Respekt zu behandeln.

Vertrauen beruht auf Gegenseitigkeit, der Ball liegt bei Ihnen!

Vertrauen gibt es weder auf Abwarten noch auf Knopfdruck. Vertrauen beruht immer auf Gegenseitigkeit. Beginnen Sie und es fliesst zu Ihnen zurück!


Vertrauen schafft nur, wer sich verwundbar macht.

(Reinhard K. Sprenger)